Erstmalig in Berlin: JobAct | ||||
Eine Bühne für die Zukunft - Deine Bühne für Deine Zukunft Am 15. Mai fand nun die Premiere des Theaterstückes vom verschwundenen Buch - "Auf der Suche nach dem Buch mit den sieben Siegeln" - im großen Saalbau Neukölln statt. Dass es sich hier um eine ganz besondere Aufführung nach fünfmonatigen Proben handelte, konnte ich eine Woche davor persönlich beim Durchlauf des gesamten Stückes entdecken: Das 20-köpfige, begeistert agierende Team bestand nämlich sämtlich aus Autodidakten ohne Ambitionen für eine etwaige Schauspielkarriere. Wohl aber für eine fundierte berufliche: Das ist das angestrebte- und erreichte (!) Resultat dieses originellen - wie gleichwohl genialen Konzepts JobAct® der Projektfabrik. Ein Projekt, das - vorerst zwanzig 18-25 jährigen Harz IV Empfängern, Schulabgängern oder -abbrechern verschiedenster Nationalitäten - durch Bühnenpräsens zum Ausbildungsplatz oder Praktikumsplatz verhilft, der durch der daraus resultierenden gelassen-selbstsicheren Haltung eine optimale Eigenpräsens entstehen lässt. Alle Darsteller haben dadurch bereits einen Arbeitsplatz gefunden, - oder finden lassen, in dem sie in Zusammenarbeit mit den zukünftigen Arbeitgebern auch weiterhin gecoacht werden. Die Bewerbungsmanagerin ist Petra Donner. Das Theaterstück hat der Theaterpädagoge Stefan Rumphorst zusammen mit den Teilnehmern geschrieben. Dieses Projekt gibt es bereits in 17 deutschen Städten und hat sogar im Jahre 2006 den "Bundesförderpreis Jugend in Arbeit" erhalten. Zu Recht, wie die Zuschauer (und ich sowieso) wohlwollend beurteilen konnten. Es gibt sogar noch ein zweites Projekt, das hier nicht unerwähnt bleiben soll. Es ist speziell für Jugendliche mit Migrationshintergrund, die noch zu große Sprachdefizite haben: "Lingua Szena". Die Finanzierung ist vom JobCenter Tempelhof-Schöneberg übernommen worden. Dass es sich um ein fundiertes Bewerbungstraining handelt, konnte man sehr deutlich während der Aufführung erkennen. Eine pure Freude war es mir zu sehen, wie mit theaterpädagogischen Methoden die Teamfähigkeit und kommunikativen Fähigkeiten sichtlich "zu Tage" traten. Die professionelle Anleitung von Stefan
Rumphorst trug hier leuchtende Früchte. Die Projektfabrik des Till
Hartmann zur Vermittlung junger, bisher arbeits- und perspektivloser
junger Erwachsener hat den Förderpreis wirklich verdient. Lächelnd
erzählte er mir von dem wunderbaren Gefühl, wie er regelrecht verfolgen
konnte, wenn gehemmte, unsichere oder auch resignierte junge Menschen nach
und nach sichtlich aufblühten, trotz wirklich hoher Anforderung. Auf JobAct® können die Teilnehmer (fast) mindestens so stolz sein wie die Initiatoren! Keine (vorerst 20…) desillusionierten jugendlichen Arbeitslosen mehr. Wo kann man nach so relativ kurzen Trainingsphasen so einen sichtbaren Erfolg verbuchen? Selbstbewusste starke, unbeschwerte junge Menschen sah ich hier. Diese Bühne ist das Sprungbrett für ein erfülltes Berufsleben. Die lachenden schauspielernden, sehr zuversichtlich und locker wirkenden jungen Menschen werden mir nachhaltig in sehr positiver Erinnerung haften bleiben. Macht es doch wirklich Zukunftshoffnung: Hilfe zur Selbsthilfe, um mit dem zehnmonatig laufenden Programm freudig in ein befriedigendes Berufsleben einzusteigen. Davon profitiert nicht nur der Einzelne, sondern unsere ganze Gesellschaft: Man muss "nur" ein Theaterstück schreiben? Diese Idee ist, wie man in diesem Falle sieht, eine sehr erfolgreiche weitergreifende Motivation! Viel Erfolg auch für Nachfolgende Elfie Hartmann Fotos: Jörg Farys. Weitere Informationen: www.projektfabrik.org . |
||||