Spenden-Bus für die American Church

CARE-Van für Laib und Seele

Kaufen oder doch leihen - vor dieser Abwägung stehen an der American Church in Berlin drei Selbsthilfeprojekte für wohltätige Zwecke nicht mehr. Laib & Seele, ein Tafelprojekt mit gespendeten Lebensmitteln für ca. 250 Sozialbedürftige aus Schöneberg, das Outreach and Cultural Exchange Program (OCEP), das kirchliche Arbeitsgruppen aus den USA und Deutschland zu internationalen Dienstmissionen verbindet, und das wöchentliche Learning Café, bei dem Kinder aus der Schöneberger Nachbarschaft montags Nachhilfe und eine Mahlzeit bekommen, haben jetzt gemeinsam einen Kleinbus spendiert bekommen. Notwendige Dienst- und Sammelaktivitäten, wie das Abholen noch verwendbarer Lebensmittel aus Geschäften, sind jetzt ohne die Anmietkosten für einen Lieferwagen möglich. Aber auch Gruppen der Kirchengemeinde und Menschen in Rollstühlen wird der Personenvan wertvolle Alltagshilfe beim Transport leisten. Möglich wurde diese Mobilitätshilfe durch eine transatlantische Spendenaktion der Rotary Clubs Berlin und Glenville-New York in Zusammenarbeit mit der allgemeinen Rotary Foundation. Die stehenden Kosten für den nagelneuen Renault Master mit neun herausnehmbaren Sitzplätzen, reichlich Stauraum und einer Befestigung für das Transportieren eines Rollstuhles werden von der Augsburg-Gemeinde aus North Carolina getragen.

Hauptinitiator des Projektes ist der ehemalige Pastor der American Church, Charles Lindholm, der jetzt in Glenville-NY Dienst tut und dort für seine vormalige Gemeinde Spenden gesammelt hatte. Pastor Lindholm, der aus Anlass der Übergabe des Wagens seine ehemaligen Schäfchen am Dennewitzplatz besuchen wollte, hatte jedoch Pech: Kurz vor seinem Abflug waren ihm sämtliche Reisedokumente gestohlen worden, und so konnte er denn nicht die Autoschlüssel von Wolf Weyermann vom Berliner Rotary Club entgegennehmen und an seinen Nachfolger Pastor Ben Coltvet weiterreichen.

Ein ganzes Jahr Arbeit - das wurde bei der Übergabe des Wagens am 6. Juni vor der Lutherkirche auf dem Dennewitzplatz deutlich - war nötig, um die Spendenfonds optimal aufeinander abzustimmen und in den internationalen Aktivitätsrahmen der Rotary Foundation einzupassen. Denn die Spender aus den USA und Deutschland ha-ben generell ihre Aktivitäten multilateral angelegt. Die Kleinbusinitiative für Schöneberg findet z.B. im kommenden Jahr ihre Ergänzung in Lahore (Pakistan), wohin auch ein Kleinbus zur Unterstützung einer Behindertenwerkstatt gespendet werden soll. So trägt denn die amerikanische CARE-Paket-Aktion der Nachkriegsjahre bis in die heutige Zeit ihre Früchte, wie Pastor Coltvet die wunderbare Brot- und Weinvermehrung im Neuen Testament zeitgerecht zu veranschaulichen wusste.

Heinz-Hermann Storck

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Juli 2008  Stadtteilzeitung