friedenau.integrativ | ||||
Lesepaten gesucht! Der Verein friedenau.integrativ e.V. existiert seit einem Jahr. Er setzt sich dafür ein, durch nachbarschaftliches Engagement Integration zu fördern und gelungene Beispiele von Integration aufzuzeigen. Da berufliche und schulische Bildung als Schlüssel zur Integration gesehen werden kann, liegt hier ein Schwerpunkt der Aktivitäten von friedenau.integrativ e.V. Bisher gibt es zwei aktuelle Projekte, das monatliche "Kulturkochen" und die "Lesepatenschaften" - weitere Projekte sind geplant. Heute stellen wir Ihnen das Projekt "Lesepatenschaften" vor. Frau Schmidt und Frau Ludwig, die in diesem Projekt aktiv sind und selbst als Lesepatinnen arbeiten, waren so freundlich, von ihrer Tätigkeit als Lesepatinnen zu erzählen. Was genau machen Sie denn als
Lesepatinnen? Ingrid Schmidt: Im Kindergarten besteht das Vorlesen natürlich oft eher aus dem gemeinsamen Ansehen der Bücher und einem Gespräch. Wir haben einen Lesekoffer mit ca. 30 Titeln zusammen gestellt, damit für eine ausreichende Abwechslung gesorgt ist. Im Kindergarten findet das Vorlesen nach Absprache mit den Erziehern mittags statt. Was bringen Lesepatenschaften den Kindern und Jugendlichen? Ingrid Schmidt: Generell wird die Sprachkompetenz der Kinder durch das Lesen verbessert. Lesepatenschaften ergänzen das Angebot der Kita und der Schule. Die Kinder werden an das Lesen und an Bücher herangeführt, viele Kinder haben in ihren eigenen Familien den Umgang mit Büchern und mit dem Lesen überhaupt nicht kennen gelernt. Es ergibt sich häufig im Rahmen der Lesepatenschaften, gerade im Kindergarten, ein Kontakt mit den Eltern, was auch zu mehr Miteinander in der Nachbarschaft führt. Ingeborg Ludwig: Meiner Erfahrung nach müssen viele Kinder oftmals die Geduld und Ausdauer erlernen, länger zuhören zu können, wenn sie das aus ihren Fa-milien nicht kennen. Viele Kinder sind das überhaupt nicht gewohnt, sich für längere Zeit auf das Zuhören zu konzentrieren, ich habe deshalb anfangs mit zehn Minuten Vorlesen angefangen und es dann gesteigert. Inzwischen hören die Kinder aber gerne zu. Natürlich werden beim Vorlesen auch Fragen geklärt, die die Kinder haben. Wie sind Sie auf die Idee gekommen, Lesepatinnen zu werden? Ingrid Schmidt: Ich habe früher als Lehrerin in Neukölln gearbeitet und gesehen, wie wichtig es für die Kinder ist, so früh wie möglich gefördert zu werden, um die Benachteiligung auszugleichen, die durch fehlende Förderung im Elternhaus entsteht und ihre Entwicklungschancen zu verbessern. Ingeborg Ludwig: Ich war, als meine Kinder noch zur Schule gingen, jahrelang Elternvertreterin und wollte gerne auch weiterhin aktiv sein und den Bezug zu den Schulen behalten. Mit welchem Zeitaufwand muss ein Lesepate rechnen? Ingeborg Ludwig: Der Zeitaufwand ist individuell planbar, man kann jede Woche eine Stunde in einer Schule lesen, aber natürlich auch mehrere Stunden und sowohl in Grund- als auch Hauptschulen oder im Kindergarten. Je nach Interesse eben und nach der Zeit, die man zur Verfügung hat. Ingrid Schmidt: Wichtig ist eine gewisse Regelmäßigkeit und Verlässlichkeit, denn für die Kinder ist es natürlich am Besten, wenn sie jede Woche den Termin mit dem Lesepaten wahrnehmen können. Also wenn jemand nur alle vierzehn Tage oder vier Wochen Zeit hat, ist es schwierig mit einer Lesepatenschaft, aber man kann vielleicht eine andere Art der Mitarbeit im Projekt überlegen. Dann hoffe ich, dass sich viele interessierte Menschen, die gerne eine Lesepatenschaft übernehmen möchten, melden und danke Ihnen für das Gespräch! Sollten Sie sich für eine ehrenamtliche
Tätigkeit als Lesepatin oder Lesepate interessieren, schauen Sie für
nähere Informationen auf die Homepage: Isolde Peter . |
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