Der Sommer kann kommen | ||||
Open Air auf dem
Südgelände
So also macht man's! Kaum hatte Friedrich
Barniske 1975 das Schwabenland gegen den Nabel der Welt eingetauscht und
seinen Wohnsitz in der Friedenauer Wielandstraße genommen, begann sich
sein Schicksal unausweichlich zu erfüllen. Neben dem Studium zum
Diplompädagogen widmete er sich bereits der Jugendarbeit bei jenem
evangelischen Träger, zu dem er - nach einigen Umwegen unter anderem
über die Kaffeerösterei und die Arbeit mit Obdachlosen - inzwischen
zurückgekehrt ist. Und zwar stets unter musikalischen Vorzeichen, denn
dies ist seine Leidenschaft: Die Musik der Welt Menschen und insbesondere
Kindern und Jugendlichen nahezubringen. Er wurde zum Spezialisten für
akustische Musik, mit anderen Worten für Musik, die ohne elektrische oder
elektronische Hilfsmittel auskommt, Musik, die jeder mit einem Instrument
seiner Wahl selbst machen könnte, wenn er denn wollte. Dies zu
er-möglichen und dafür Mut zu machen, ist eines von Barniskes Anliegen.
Er selbst ist das beste Beispiel, denn er hat nie Unterricht gehabt: Sein
Können auf der Gitarre ist ganz autodidaktisch erarbeitet. In
Jugendbegegnungsstätten, auf Jugendfreizeiten oder auf dem berlinweiten
Festival der jungen Folkszene sorgt er dafür, dass selbstgemachte Musik
in der Luft liegt. Durchaus auch ein pädagogisches Anliegen, denn alle
Studien beweisen, dass Musizieren friedfertig und klug macht. Die Entwicklung der Alten Bahnhofshalle von
der verkommenen Lagerhalle zum zentralen Aufführungsort in Friedenau
konnte Barniske über die Jahre mitverfolgen. Als sich hier eine Jazzreihe
etablierte, wollte er nicht zurückstehen und gründete die Agentur "acoustic
concerts". "Solche Räumlichkeiten, die genau den Ansprüchen
akustischer Musik entsprechen, gibt es in Berlin selten", erzählt
Barniske. Er ist mit seiner Band und auch der zweiten, "Wasteland
Green", zwar auch regelmäßig in der Apostel-Paulus-Kirche zu
hören, doch die Bahnhofshalle hat es ihm sehr angetan. Hierher lockt er
Bands aus aller Welt, um ihre Folk- und Weltmusik zu präsentieren. Am
liebsten hören die Friedenauer südländische Klänge, hat Barniske
festgestellt und dementsprechend ausgewählt. Barniskes neuestes Projekt sind Open Air
Konzerte im Skulpturengarten des Schöneberger Südgeländes. Hier will er
neben Abendkonzerten auch Familienkonzerte einführen. Künftig können
also Familien sonntags um 16 Uhr gemeinsam Weltmusik unter freiem Himmel
genießen. Es gibt ein Café, und sollte es tatsächlich einmal regnen,
steht der alte Lokschuppen als Ausweichquartier bereit. Nächste Konzerte: Ofer Golanys "What?!?",
So., 13. Mai, 20 Uhr, Alte Bahnhofshalle Sanna v. Zedlitz . |
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