Neue Herausforderungen | ||||
Serie:
Jugendliches Sozialengagement in Südafrika
Seit vier Wochen sind die Kinder wieder in
der Ethembeni Schule. Für die Kids hat sich im neuen Schuljahr einiges
geändert. So gibt es u.a. eine überarbeitete Schulordnung und einen
veränderten Essensplan. Aber auch für uns hat sich einiges im Projekt
getan, es gibt neue Aufgaben und Arbeitsbereiche: In diesem Schuljahr ist für uns auch ein ganz neuer Bereich dazugekommen - die Arbeit in der Sprachtherapie. Die Sprachtherapeutin verließ die Schule. Es wird noch eine Weile dauern, bis ein neuer Lehrer/in eingestellt wird. Seit kurzem arbeiten wir deshalb regelmäßig mit Kindern in der Sprachtherapie. Wir konzentrieren uns dabei auf die vier
Kinder aus der AAC-Class. Das ist eine Klasse für andere
Kommunikationsweisen, die in diesem Jahr neu gegründet wurde. Die Kinder
können alle nicht sprechen, ihren Mund und ihre Zunge nicht so bewegen
und formen, dass sie Wörter bilden können. Somit müssen andere
Kommunikationswege gefunden werden. Das geschieht vorwiegend über Bilder,
auf die sie zeigen, sowie über Handzeichen, die sie geben. Mit den beiden Skhumbuzos, Jungs im Alter von 9 und 10 Jahren, üben wir ihre Namen nachzuschreiben, dagegen erkennt die achtjährige Nontokozo, das einzige Mädchen, ihren Namen, kann ihn nachschreiben und von anderen unterscheiden. Mit Fundisani rechne ich auch schon einfachste Multiplikationsaufgaben. Bis 12 kann er rechnen, teilweise rechnet er sie im Kopf, teilweise aber auch mit einer Rechenhilfe. Und nach ein paar Unterrichtsstunden sind auch schon erste Erfolge zu verzeichnen. Zwei Aufgaben, bei denen er vorher noch die Rechenhilfe benötigte und es lange dauerte, bis er auf das Ergebnis kam, kann er nun ohne jede Hilfe im Kopf lösen. Wir arbeiten mit den Kindern dreimal in der
Woche, jeweils eine halbe Stunde. Den Vieren macht es riesigen Spaß,
genauso wie uns auch. Sobald wir den Klassenraum betreten, wollen sie alle
an die Computer. Das schulische Ziel ist es, sie in den
allgemeinen Bildungsweg einzugliedern. Ob das klappen könnte, weiß
niemand, aber wenn wir es schaffen, dass sich die Kids mitteilen,
verständlich machen und ausdrücken können, ist auf jeden Fall schon die
Basis geschaffen. Felix Kloss März 2006 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis |
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