Das "Kleine Theater" unter neuer Leitung | ||||
Ein Sprung ins kalte Wasser
Im November 2003 feierte das Kleine Theater am Südwestkorso sein 30jähriges Bestehen. Zur Eröffnung 1973 prophezeite der bekannte westberliner Kritiker Friedrich Luft: Dieses Haus hat Zukunft! Und er sollte Recht behalten. Über 30 Jahre bespielten die Gründer, die Dramaturgin Sabine Fromm und der Schweizer Regisseur und Autor Pierre Badan, das kleine Theater mit gutem Erfolg (Höhepunkt: "Das Küssen macht so gut wie kein Geräusch!" wurde in 8 Jahren über 2000mal aufgeführt!). Dann kam der Todesstoß: Der Kultursenator kündigte an, die Subventionen ab 2007 zu streichen! Der Bezirkspolitik gelang es, statt der vollständigen Streichung eine Halbierung der Zuschüsse zu erreichen - aber dieser "Schuss vor den Bug" hinterließ seine Wirkung. Pierre Badan, der das Theater nach dem Tod von Sabine Fromm allein weitergeführt hatte, sah das Ende seiner Laufbahn als Theaterleiter gekommen. Wir verdanken ihm eine intime Spielstätte in unserem Kiez - eine "kulturelle Oase im Südwesten Berlins" (s. Stadtteilzeitung Okt. 05) und manche vergnügliche Stunde. Seit März 2006 hat die Regisseurin Karin
Bares die künstlerische Leitung und Geschäftsführung des Kleinen
Theaters am Südwestkorso übernommen - ein Sprung ins kalte Wasser, wie
sie sagt. Ihr Ziel ist es, "das Theater zu einem kleinen, exquisiten
Schauspielertheater hinzuführen, in dem feinsinnig-gradwandernde Stücke
ihre Berliner Erstaufführung erleben" (Pressetext). In 6 Wochen hat
es bereits 3 Eigenproduktionen gegeben. Die erste Produktion, "Johnny
Cash - the beast in me" war mit ständig ausverkauftem Haus sehr
erfolgreich und wird im September wieder in den Spielplan aufgenommen. Sigrid Wiegand Kleines Theater Juni 2006 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis |
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