Über die Edition Friedenauer Brücke
In den Anfängen Friedenaus gab es noch keine Brücke über die Wannseebahn, und auch am
Bahnhof Friedenau war nirgendwo ein Übergang, auf dem man die Bahnlinie überqueren
konnte.
Ein Artikel aus dem Friedenauer Lokalanzeiger von 1898 veranschaulicht die damalige
Situation: "Wir nähern uns dem Bahnhofe von der einzig möglichen Seite, der
Friedenauer, denn im jetzigen Neu-Friedenau hatte dazumal (1889) noch niemand etwas zu
suchen, geschweige denn da zu wohnen und den Bahnhof zu benutzen, welcher nach jener Seite
hin durch einen hohen, aus alten Schwellen hergestellten Zaun, man könnte beinahe sagen
luftdicht abgeschlossen war.
Wer aber dennoch dieses nicht ausgesprochene, aber doch thatsächlich bestehende Verbot
übertrat, mußte auch die Folgen dieses Frevels auf sich nehmen, denn der Weg vom
jetzigen Dürerplatz zum Bahnhof war gar weit und beschwerlich, ungepflastert und etwa von
der Breite eines Maulthierpfades im Gebirge Aber hatten wir denn kein solches?
Gewiss, ganz ansehnliche Sandberge die Hülle und Fülle, welche ebenfalls erst, wie so
vieles andere, beim Umbau des Bahnhofes verschwunden sind."
Man musste also entweder ganz bis nach Steglitz laufen, etwa in Höhe der damaligen
Flensburger Straße (heute Deitmerstraße) war ein Übergang, oder bis nach Schöneberg,
wo sich beim alten Friedhof (heute Friedhof Eisackstraße) der andere Übergang befand.
"Die Unterstützung des Prinzen Handjery bei einer Lieblingsidee für Friedenau hatte
ich mich schon zu jener Zeit zu erfreuen, nämlich der Ueberbrückung des
Eisenbahneinschnittes im Fluge der Saarstraße, da wir bald erkannten, daß die junge
Kolonie auch jenseits ihre Fortsetzung nehmen würde. Es gelang uns damals nicht, den Plan
durchzuführen. Heute verbindet eine solche Brücke das Schöneberger und Wilmersdorfer
Friedenau zum Nutzen Beider."
Dieses Zitat stammt von einem der ersten Bewohner Friedenaus, dem Redakteur G. Schenk, der
im Friedenauer Lokal-Anzeiger vom 11. Februar 1901 die Verdienste des Prinzen Handjery um
Friedenau in einem Nachruf würdigte.
So wurde die 1898 gebaute Friedenauer Brücke die Verbindung von 'Alt'- und
'Neu'-Friedenau.
"Brücken bauen" zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart ist das Motto der
Edition Friedenauer Brücke, wir werden aus Friedenaus Historie Geschichten ausgraben und
sie einem (hoffentlich nicht nur Friedenauer) Publikum vorstellen.
Die ersten Veröffentlichungen der Edition sind Reproduktionen von ausgesuchten
Friedenauer Postkarten, und für das Jahr 2006 gibt es einen 45x32 cm großen Wandkalender
mit 13 wunderschönen Friedenauer Motiven. In allen Friedenauer Buchhandlungen und vielen
Schreibwaren- und Zeitungsläden sind Postkarten und Kalender zu haben.
Für das nächste Jahr sind zwei kleine Bände geplant, die zwei bedeutende Friedenauer
portraitieren, und die komplett überarbeitete Neuauflage des vor fast zwanzig Jahren
herausgekommenen Bildbandes "Friedenau - Aus dem Leben einer Landgemeinde
1871-1924".
Falls Sie Photographien oder auch Postkarten aus Friedenau aus dieser Zeit (1871-1924)
besitzen, melden Sie sich doch bitte bei uns!
edition Friedenauer Brücke
www.friedenauer-bruecke.de
Evelyn Weissberg
Telefon 85 60 37 28
Gruß aus Friedenau
Ein großer Wandkalender für 2006 mit 13 ausgewählten historischen Motiven aus Friedenau
ist im September 2005 in der Edition Friedenauer Brücke erschienen (Format 45 x 32 cm,
4-farbig auf 250g Kunstdruckpapier, Spiralbindung).
Auch hat die Edition 3 Postkartenserien zu je 8 Motiven mit Reproduktionen alter
Friedenauer Ansichtskarten herausgegeben.
Den Kalender und die Postkarten gibt es in allen Friedenauer Buchhandlungen:
Nicolaische Buchhandlung, Rheinstraße 65
Buchhandlung Thaer, Bundesallee 77
Wolff's Bücherei,
Bundesallee 133
Evelyn Weissberg
November 2005 Stadtteilzeitung
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