Originelle Zimmervermietung in
Schöneberg
Originell und trotzdem komfortabel sauber und gediegen,
dazu noch besonders preisgünstig ist diese kleine dreistöckige Hotelanlage, die an ein
kleines Westerndorf erinnert und noch dazu direkt am Innsbrucker Platz liegt.
Genau gesagt, in der Wexstrasse Nummer 8 und nennt sich " sunshinehouse-berlin".
Die freundliche Betreiberin Frau Dorit Klutmann (Geschäftsführerin/Gesellschafterin)
gibt gerne Auskunft über die Entstehungsgeschichte, die so interessant ist, dass sie
ihresgleichen in "Sachen Wiederverwertung" sozusagen sucht: Früher handelte es
sich um Schulgelände und 1990 - durch einen Senatsbeschluss wurde es für 12 Jahre als
Heim genutzt: für Asylanten zuerst dann - ab 1993 für Kriegsflüchtlinge, Obdachlose und
Aussiedler zuletzt. Frau Klutmann übernahm den dann nicht mehr genutzen Raum später und
leitet seit Mitte 2004 nun diese Anlage mit neuem Konzept, in dem Kommunikation die
wichtigste Rolle spielen soll - und auch spielt: So bietet sich der große Innenhof, der
auch als grüne Kommunikationsoase bezeichnet wird, in schönen Sommernächten an für
bierzeltartige Atmosphäre. Ein Lagerfeuer und Gitarrenspieler sollen im letzten Sommer
zum herrlich Ausspannen nach den anstrengenden Sighseeingtouren beigetragen haben und war
gut frequentiert.
Man hat nicht so sehr das Gefühl, dem üblichen "Hotelservice" ausgeliefert zu
sein, da jeder Gast eine eigene Küche neben seinem Zimmer hat, die bestens ausgestattet
ist, wie ich mich überzeugen konnte. (Neben Kühlschrank / Spüle / Kochplatten sind auch
Toaster und eine Kaffeemaschine sowie sämtliche Töpfe und Bestecke vorhanden!)
Frau Klutmann selbst nennt aus diesem Grunde auch gerne ihre Anlage "HOSTEL" und
ihre Gäste "junge Etablierte" (was immer man darunter auch verstehen mag)
Jedenfalls ist das Durchschnittsalter zwischen 25 bis 70 anzutreffen, erzählt sie.
Zwischen zwei Zimmern befindet sich jeweils ein Duschbad mit direktem Zugang vom Zimmer
aus. Da Selbstverpflegung (Lidl befindet sich im U-Bahntunnel unter dem Innsbrucker
Platzt) gut angenommen, sogar erwünscht ist, wird die gut bestückte Küche jeweils gut
genutzt.
Im Frühjahr ist trotzdem ein Frühstücksservice
angekündigt. Man will verwöhnen. Ab 21.00 Uhr kann der Gast per Schlüssel das Gefühl
einer Rückkehr in die eigene Wohnung empfinden. Bis dahin ist die Rezeption geöffnet und
nimmt sich individuell für jeden Gast viel Zeit für Tipps und Ratschläge um möglichst
viele Kulturgenüsse zu ermöglichen.
Man fühlt sich warm angenommen und entwickelt automatisch ein unbewusstes Familiengefühl
- fühlt sich irgendwie "privat". Tiere sind mit Rücksicht auf Allergiker
leider nicht erlaubt. Im Durchschnitt bleiben die Gäste 3 - 5 Tage. Es sind jedoch auch
(!) Lanzeitmieter angenehm, die dann besondere Konditionen erhalten.
Das Konzept - billig wohnen und dafür mehr Kultur erleben dürfen scheint aufzugehen -
dazu die geborgene sichere Atmosphäre, es soll eine rege Mund-zu Mund-Werbung geben, was
den regen Zulauf wohl begründet und ausgezeichnet funktioniert, denn wer hat schon so
eine immense Frequentierung zu verzeichnen - nach einem halben Jahr seit der Eröffnung?
Es sind 72 gemütlich-zweckmässig eingerichtete Zimmer im Angebot (Fast alle sind
Nichtraucherzimmer) Die Zimmergrösse ist ca.18 - 20 m² für 2 - 3 Personen mit
frischbezogenen Einzelbetten - wie ich mich überzeugen konnte. Und jetzt kommt das
Sahnehäubchen, die Auskunft, auf die Sie sicher brennend hoffen: Ein 2-Bett-Zimmer kostet
pro Nacht 28.00 Euro z. B. Das Besondere: Die Preise gelten immer pro Zimmer und pro Nacht
und nicht pro Person und Bett!
Wenn Sie einen schönen Spaziergang mit Ziel machen wollen, schauen Sie doch mal am
"sunshinehouse-berlin" vorbei. Ich habe den Besuch zum Interviev sehr genossen
und habe deshalb beschlossen, diese Eindrücke und Information an die Leser der
Stadtteilzeitung weiter zu geben.
Auch wünsche ich der Betreiberin und ihren ausgesprochen sympathischen Mitarbeitern
weiterhin so viel Resonanz in ihrem so volksnahen - Hostel. Sollte es zeitlich möglich
sein, wird man eventuell auch in den Genuss einer Besichtigung kommen und kann so noch
mehr Annehmlichkeiten entdecken - wie z.B. den kleinen zentralen Aufenthaltsraum mit
Beamer (ein Gerät, das das TV- Programm auf eine grössere Leinwand wirft). Hier gibt es
den Getränkeautomaten und Spielmaterialien nebst Kühlschränken.
Hier darf auch geraucht werden, ein kleiner Abdeckkasten sorgt nach dem Genuss der
Zigarette für geruchstötende Entsorgung der Kippen. Da der Innenhof aber direkt
anschließt, schmeckt die Zigarette doch sicher sowieso besser in der grünen
"Kommunikationsoase, oder?
Jetzt steht der Einladung des Osterbesuches nichts mehr im Wege, denke ich? Infos gibt es
unter der Internetadresse: www.sunshinehouse-berlin.de. Das Frühjahr darf kommen und
damit die "jungen Etablierten" oder auch Onkel Karl und Tante Lieschen! In
dieser Anlage fühlt man sich sowieso jung und wird irgendwie an frühere Klassenfahrten
erinnert - Jugendherberge-Camping-platz-Zeltplatz-Lager-Siedlung oder gar Sioux-City?:
HOSTEL sagte Frau Klutmann und das ist wohl auch der zusammengefasste Begriff. Gut so?
Willkommen im Sonnenscheinhaus - mitten in Berlin - das wünscht
Elfie Hartmann
Redakteurin-Stadtteilzeitung
März 2005 Stadtteilzeitung
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