Eine Betrachtung über menschliche
Bedürfnisse und Verhaltensweisen
Menschen sind erstaunliche und komplizierte
Wesen. Keiner ist wie der andere und doch müssen sie gleiche Grundbedürfnisse
befriedigen, um zu überleben. Klingt vielleicht merkwürdig, hier bei uns, ist aber ganz
spannend, wenn ich genau hinschaue. Überleben will der Mensch körperlich, geistig und
sozial. Er braucht Nahrung sowie Schlaf und strebt sicherheitshalber im Winter nach
Kleidung und Unterkunft. Sprache und Denkvermögen zu nutzen ist vorteilhaft, aber
lebenswichtig ist sein Bedürfnis nach Anerkennung und Zuwendung - das wissen Viele leider
nicht. Versuchen Sie, aus dieser Aufzählung etwas zu streichen oder stellen Sie sich ein
sehr unausgewogenes Verhältnis dieser Komponenten vor, dann hat der Mensch richtig
Probleme, muß kämpfen, obwohl er meistens Sicherheit wünscht.
Am sichersten sind Menschen in der Gruppe, WENN jeder einen Beitrag nach seinen
Fähigkeiten leistet und damit getauscht und gehandelt werden KANN. Das ist mitunter
richtig kompliziert, eben menschlich, und teilweise so unüberschaubar, daß schon mal um
Gottes Hilfe gebeten wird. Ist der beschäftigt, merkt Mensch, daß auch Zeit
lebenswichtig sein kann und sucht Auskunft bei "Wirtschaftsweisen" oder in der
Chaosforschung.
Leider ist immer etwas aus dem Gleichgewicht der Bedürfnis-Komponenten. Der Mensch
empfindet eine größere Störung als Lebensqual. Am Ende des qualvollen Zustands fehlt
"ität" - eine süddeutsche Formulierung für "Ich tu´s". Aus Qual
wird in dialektischer Kombination Qualität. Menschen krempeln dort Lederhosen und Ärmel
hoch, brauen Bier, tanzen Schuhe platt und erfreuen sich an Lebensqualität wie ihre
Stammgäste, die lieber hier Geld ausgeben als in Meckershausen.
Der Mensch kann also auf Zustände aktiv reagieren, mit Angriff, Flucht, fluchen. Oder er
bleibt passiv, wartet ab, schlimmstenfalls bis zur Selbstaufgabe. Qual oder Qualität? Wer
fühlt sich wohl auf der Flucht oder ewig wartend an der Haltestelle? Chancen bietet
Angriff, in Angriff nehmen - ich tu´s.
Annetta Mansfeld
März 2005 Stadtteilzeitung
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