Ärger am Lauenburger Platz | |||
Eigentlich
sollten die Bürger zufrieden sein. Da gibt es eine Menge Geld für die
Sanierung des Parks am Lauenburger Platz. Dunkle Ecken sollen
verschwinden, um den Menschen, gerade in der Dämmerung, ein
Sicherheitsgefühl vermitteln zu können, die Grünflächen sollen auf
Vordermann gebracht werden, die Anlage als ganzes in seinen historischen
Zustand zurückversetzt werden. Rund 400. 000 Euro möchte der Bezirk
dafür investieren. Andernorts wird auf Grund leerer Kassen darüber
nachgedacht, die Verantwortung für die Pflege von Parkanlagen der
Bürgerschaft zu übertragen.
Genau das wäre vielen Anwohnern am Lauenburger Platz ganz recht. Denn die sind gar nicht einverstanden mit den Plänen des Bezirks. In seinem jetzigen Zustand stellt der Platz für sie eine Oase der Ruhe dar, weil sein dichter Bewuchs eine Kulisse bildet, die die Illusion erweckt, der Stadt zumindest etwas entkommen zu sein. Für die Umsetzung der Pläne des Bezirkes müssten jedoch ein Großteil des jetzigen Bewuchses entfernt werden, darunter zwei gesunde Hainbuchen. Damit würde ein gewachsenes Biotop dem historischen Stadtplatz-Konzept zum Opfer fallen. Die Umweltverbände NABU und der BUND bestärken die rund 250 Anwohner, die die Planungen des Bezirks verhindern wollen. Der Bezirk will jedoch an seinen Planungen festhalten. Eine Petition der Anwohner wurde abgelehnt. Auch sonst ist die Bürgerschaft von Beginn an nicht zu den Planungen gehört worden. Mit ersten Abbrucharbeiten wurde bereits begonnen. Das in der Nachbarschaft sehr ungeliebte Toilettenhäuschen ist schon fast verschwunden. Die Rodungsarbeiten werden wohl in den nächsten Tagen beginnen. Es bleibt zu hoffen, das der Platz in 30 Jahren dann wirklich so aussieht, wie auf der Postkarte (siehe oben). Doch wer soll dass bezahlen? fragt auch der Bund der Steuerzahler, der die Folgekosten für die viel aufwendigere Pflege des neuen Bestandes nicht gewährleistet sieht. Thomas Protz Oktober 2004 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis |