Jahrelang
haben sich verschiedenste Anwohnerinitiativen die Zähne an einer
Neugestaltung des Kaiser-Wilhelm-Platzes ausgebissen. Es wurden Konzepte
entwickelt, Pläne präsentiert und Modelle gebaut. Im Prinzip waren sich
alle einig. Der Kaiser-Wilhelm-Platz muss umgebaut werden, um die
Aufenthaltqualität des Platzes entscheidend verändern zu können. Doch
alle Initiativen versickerten im Nichts, da die Finanzierung der
Maßnahmen nicht möglich schien. Nach abschließender Prüfung durch ein
Verkehrsgutachten wird der Bezirk nun ca. 1.000.000 Euro aus dem Topf für
Sanierungsmaßnahmen des Gebietes Kolonnenstraße bereitstellen, um die
trostlose Verkehrsinsel am Kaiser-Wilhelm-Platz zu einem repräsentativen
Stadtplatz umgestalten zu können. Die Architektengruppe Planwerk wurde
beauftragt, ein Konzept zu entwickeln, das am 21. Juni von der
Stadtentwicklungsdezernentin Elisabeth Ziemer im Rathaus Schöneberg
präsentiert wurde.
Die Pläne sehen vor, die Südfahrbahn, die
in der Weiterführung in die Crellestraße mündet, aufzugeben (1). Der
ehemalige Bürgersteig wird angebordert, um das Straßenniveau dem des
Platzes angleichen zu können. Die Absperrung erfolgt mit Pollern (2).
Vorbaulich wird eine Baumreihe gepflanzt (1). Eine „Wasserwand“ soll
den Verkehrslärm der Hauptstraße dämpfen (3). Die Platane bedarf einer
gründlichen Wurzelbehandlung, um ihren Bestand halten zu können (4).
Gegenüber der Crellestraße soll das alte gusseiserne Pissoir aufgestellt
werden, das heute ein Schattendasein an der Bülowstraße fristet (5).
Umgebaut soll es als Café 12-Eck im Café- und Kioskbetrieb zum Verweilen
einladen. Die Gedenktafel auf der südlichen Spitze des Platzes soll neu
ausgerichtet werden (6). Wenn alles gut geht, könnte im Frühjahr mit den
Bauarbeiten begonnen werden.
Die
Tiefbaumaßnahmen werden mit ca. 365.000 Euro veranschlagt. Für
Ampelanlagen sind 156.000 Euro, für die Umsetzung und den Umbau des
Tiolettenhäuschens 130.000 Euro vorgesehen. Die Baumsanierung wird
ungefähr 22.000 Euro kosten. Für die Baumpflanzungen und die
Brunnenanlage sind bis zu 240.000 Euro veranschlagt. Summasummarum sollte
die Investitionssumme unter 1.000.000 Euro bleiben. Alle Fraktionen im
Stadtplanungsausschuss befürworteten die Planungen. Bedenken gibt es bei
den Betriebskosten des Brunnens. Langfristig hat der Bezirk dafür keine
eigenen Mittel. Auch die Bewirtschaftung des Cafe 12-Eck muss gesichert
werden. Die Frage blieb, was im Winter passieren soll, um den Platz
attraktiv zu gestalten.
![](konzept-klein.jpg)
![](plan-klein.jpg)
Thomas Protz
Juli 2004 Stadtteilzeitung
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