Kann denn Rasen Sünde sein?
Am 3. September 2003 führte der Polizeiabschnitt 42 eine Radarmessung in der
Rubensstraße, Höhe Uckermark-Grundschule durch. Einige Schüler bekamen dabei die
Möglichkeit sich über richtiges und falsches Verkehrsverhalten, sowie über die Arbeit
der Polizei zu informieren.
Innerhalb von 15 Minuten gehen der Polizei fünf Verkehrssünder ins Netz. Die
"Raser" werden an den Straßenrand gewunken, über ihr Fehlverhalten aufgeklärt
und belehrt. Je nach Geschwindigkeit folgt eine sofortige Zahlung von 15 bis 35 Euro. Die
Schüler der 4c verfolgen zusammen mit ihrer Klassenlehrerin Frau Dix und der
Schulleiterin Frau Muttschall gespannt das Geschehen vom Gehweg aus.
Polizeihauptkommissarin Frau Freyer erläutert ihnen detailiert den Ablauf der Maßnahme.
Die Polizei setzt auf die Einsicht der Verkehrssünder. Sie fragt die Betreffenden, ob sie
den Schülern kurz ihr "Rasen" erklären können. Nur ein Mann findet sich
bereit dazu: Er wollte die Ampel noch schaffen. Auch er hat Kinder und wohnt in der
Nachbarschaft. Natürlich war solch ein schnelles Fahren falsch. Er bleibt der Einzige,
der mit den Kindern redet.
Von der Konfrontation der Schnellfahrer mit den Kindern erhoffte sich die Polizei eine
erhöhte Einsicht unter den Verkehrsteilnehmern. Ein pädagogischer Effekt solle
natürlich auch bei den Kindern erzielt werden. Als Teil der Verkehrsfrüherziehung bietet
diese Maßnahme eine interessante Abwechslung im Unterricht.
Inzwischen werden die Schüler unruhig. Sie hatten sich mehr "Fänge" für
diesen Tag erhofft und zudem spricht kein weiterer Fahrer mit ihnen. Schnell gilt das
Interesse wieder den Polizisten. Die Kinder fragen nach Dienstwaffe und den Handschellen.
Ehe Murat sich versieht, ist er auch schon mit letzteren gefesselt. Der Schlüssel
befindet sich im Wagen. So muß Murat, in Ketten gelegt, dem Beamten an seinen
Klassenkameraden vorbei, zum Mannschaftswagen folgen. Ein Mordsspaß. Der Unterricht ist
fast vergessen.
Auch dies gehört zur Verkehrskontrolle: Die Polizei stoppt Autofahrer und bedankt sich
bei ihnen für die vorbildliche Fahrweise.
Sebastian Gülde
Praktikant bei der Stadtteilzeitung
zurück zum Inhaltsverzeichnis
|