Ausgesetzt und angekettet
"Wer sein Rad liebt, der schiebt." Sicherlich geht diese Form der Zuneigung unseren zweirädrigen Freunden gegenüber den meisten von uns zu weit. Einige jedoch, lassen jegliches Mitgefühl ihren Fahrrädern gegenüber komplett vermissen. Eine Tatsache, die sich im Straßenbild deutlich bemerkbar macht. Abgestellt und angekettet interessiert sich (freilich nachdem Vorbeikommende die abgestellten Räder ausgiebig als Ersatzteillager bzw. zum Abreagieren des eigenen Frusts genutzt haben) nach kurzer Zeit niemand mehr für diese Räder. Sie rosten nur noch dahin. Ein Zustand, der, so Polizeioberkommissar
Butz, nicht nur das Straßenbild schädigt und zur "Verwahrlosung des
Stadtteils" beiträgt, sondern auch die Verkehrssicherheit
beeinträchtige. Schließlich sind viele Räder an Straßenschildern und
Fußgängerschutzgittern angeschlossen. (-rest) zeigt, schwer zu knacken. Zwar hat ein Großteil dieser Fahrradgerippe den Zenit der eigenen Fahrtüchtigkeit bereits vor etlichen Jahren überschritten, die Halter hielt dies jedoch nicht davon ab, die Rahmen gut zu sichern. Die vier an dem Einsatz beteiligten Polizisten merken, dass ein Weiterkommen ohne den Trennschleifer nicht mehr möglich ist. Die Räder werden registriert und gelegentlich auf Diebstahlmeldungen überprüft. Anschließend werden sie auf den LKW geladen und bei der BSR entsorgt. Die Räder selbst wurden in vorangegangenen Streifeneinsätzen ermittelt, um zu verhindern, dass alte, aber nicht "herrenlose" Räder mitgenommen werden. Mit dem Ergebnis des Einsatzes ist Herr Butz zufrieden. Ca. 50 Schrotträder wurden an diesem Tag entfernt. Bisher ist solch ein Einsatz in Schöneberg einmalig. Nach den Plänen des Polizeioberkommissars Butz könnten aber ähnliche Einsätze in der Zukunft folgen. Sabastina Gülde |