Stadtteilgenossenschaft
Schöneberg in Vorbereitung
Elisabeth Voß vom NETZ für Selbstverwaltung und Selbstorganisation e.V., hat das Projekt ins Leben gerufen und moderiert den laufenden Vorbereitungsprozess. Frau Voß, was ist eine Genossenschaft? Eine Genossenschaft ist ein Unternehmen zur
wirtschaftlichen Förderung seiner Mitglieder. Sie ist demokratisch
organisiert und strebt nicht nach größtmöglichem Gewinn, sondern
organisiert für ihre Mitglieder z.B. sicheren und günstigen Wohnraum
(Wohnungsgenossenschaft), Lebensmittel (Lebensmittelkooperative),
Finanzierung (Genossenschaftsbank) oder auch Arbeitsplätze
(Produktivgenossenschaft). In Schöneberg gibt es eine Gruppe, die ein solches Vorhaben vorbereitet. Mit welchem Ziel? Angestrebt wird eine Stärkung der lokalen
Ökonomie durch Unterstützung der bestehender Unternehmen und Hilfen zur
Existenzgründung, die Sicherung bestehender und Schaffung neuer Arbeits-
und später auch Ausbildungsplätze, und der Erhalt und die Entwicklung
der Infrastruktur im Bezirk. Wie sollen deren Interessen z.B. mit denen der Gewerbetreibenden unter einen Hut gebracht werden, so dass auch alle etwas davon haben? Wie die Kooperation im einzelnen gestaltet
wird, richtet sich nach den Wünschen und Bedürfnissen der Beteiligten.
So können z.B. die ProgrammiererInnen eine Firma gründen, die als
Mitglied der Stadtteilgenossenschaft deren Dienstleistungen in Anspruch
nimmt, wobei besondere Unterstützungsangebote für ExistenzgründerInnen
aus der Erwerbslosigkeit entwickelt werden sollten, z.B. indem die
Genossenschaft für solche Mitglieder günstige Räume organisiert.
Vielleicht in einem Haus, das von den MieterInnen gekauft wurden (z.B in
Form einer Wohnungsgenossenschaft), und Mitglied der
Stadtteilgenossenschaft ist. Die Sanierung des Hauses übernehmen
selbstverständlich Mitgliedsunternehmen der Genossenschaft. Welche Rolle kann der Bezirk spielen? Ist von dort Unterstützung zu erwarten? Der Bezirk, konkret die bezirkliche Wirtschaftsförderung, hat das Vorhaben einer Stadtteilgenossenschaft Schöneberg in den Aktions-plan des bezirklichen Bündnis für Wirtschaft und Arbeit aufgenommen. Auf dessen Anregung hin werden die derzeitigen Vorbereitungsarbeiten durch die Senatsverwaltung für Wirtschaft, Arbeit und Frauen finanziert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds (ESF) im Rahmen des Programms "Lokales Soziales Kapital" (LSK). Wo können sich Interessierte aus dem Bezirk über die Stadtteilgenossenschaft informieren und mit der Initiative Kontakt aufnehmen? Informationen gibt es im Internet und auf
unseren Veranstaltungen und Informationstreffen, oder direkt beim NETZ
e.V. Wir freuen uns über weitere Interessierte. Das Gespräch führte Ute Beyer Initiative zur Gründung einer
Stadtteilgenossenschaft Schöneberg Termine der Initiative zur Gründung einer Stadtteilgenossenschaft Schöneberg: Veranstaltung: Informations-Treffen für Interessierte: Mo. 17.11.03, 19:00h, Mi., 19.11.03, 19:00h, Nachbarschaftsheim Schöneberg, Holsteinische-/Ecke Fregestraße, Seminarraum (1. Stock). Die Initiative zur Gründung einer
Stadtteilgenossenschaft Schöneberg stellt ihre Arbeit vor: |