Ist der Kaiser-Wilhelm-Platz
noch ein Anziehungspunkt für den Handel?
Was wünschen Sie sich als eingesessenes
Fachgeschäft am Kaiser-Wilhelm-Platz für Ihr Geschäft? Was stört sie
am meisten ? Die gleichen Fragen bat ich bei Radio Rademacher den Inhaber Herrn Grötzner, zu beantworten. Radio Rademacher besteht seit 65 Jahren an der Haupt- Ecke Akazienstraße in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kaiser-Wilhelm-Platz. Herr Grötzner erinnert sich: "Als ich hier anfing, war die Gewinnspanne im Verkauf noch ertragreich für das Geschäft. Heute bringen der Service und die Reparaturen die Haupteinnahmen. Leider ist das Gebäude ein Spekulationsobjekt. Schon vor Jahren sollte hier in Verbindung mit der Nachbarschaft eine Einkaufspassage entstehen. Unser Mietvertrag wird jedes Jahr um ein weiteres verlängert. Daher ist an eine vernünftige Investition wie Renovierung nicht zu denken. Ich habe das Geschäftssterben am Kaiser-Wilhelm-Platz hautnah miterlebt. Die Schließungen von Fachgeschäften wie die Eisenwarenhandlung Thiem und Fröhlich oder die Schuhläden Leiser und Salamander wurden durch die neue Kaiser-Wilhelm-Passage nicht aufgewogen. Ramsch- und Billigläden beherrschen jetzt das Terrain. Ich wünsche mir eine Einkaufsmöglichkeit z. B für Garderobe wie die Kette C&A für die Umgebung," sagt Herr Grötzner, "damit würden wieder andere Käuferschichten an den Platz gezogen werden. Die Gestaltung des Platzes ist schauderhaft. Der letzte Pflanzkübel wurde im vorigen Jahr entfernt. Ich hoffe nur, dass die Platane nicht durch die starke Verkehrsbelastung an Standsicherheit verliert und gefällt werden muß. Dann würde das letzte Grün vom Platz verschwinden. Der Schandfleck, der seit Jahrzehnten ungenutzte Prälat Schöneberg, macht unsere Gegend für Kaufflaneure auch nicht attraktiver. Die Akazienstraße hat sich dagegen entwickelt. Sie ist in meinen Augen aber schon ein eigener Kiez," stellt Herr Grötzner fest. Bärbel Schneider |
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